Auftakt JTI x mediakompetent Barcamp
Medienprofis, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen haben sich kürzlich beim ersten mediakompetent Barcamp in Köln getroffen, um drängende Fragen im Bereich Medienkompetenz zu diskutieren. Die Veranstaltung trug den Titel: Aufklärung statt Überforderung – Warum Medienkompetenz unverzichtbar ist. Hier sind die Höhepunkte.
Sechs verschiedene Themen rund um KI, Aufmerksamkeitsökonomie und Fake News, rund 40 Teilnehmer*innen, die auf Augenhöhe darüber diskutierten: Das war das erste JTI x mediakompetent Barcamp in Köln. Das Event markierte den erfolgreichen Start von mediakompetent als gemeinsame Initiative von JTI und Journalismus3000 sowie den Launch der Plattform Anfang Juni.
Beim Stimmenfang zu den einzelnen Sessions zeigte sich: Im Bereich Medienkompetenz gibt es viel Diskussionsbedarf, die Zeitfenster während der Veranstaltung reichten kaum aus. Zu drängend sind die aktuellen Herausforderungen unserer plattformisierten Gesellschaft, in der Technologieunternehmen unter anderem durch Algorithmen bestimmen, wer welche Nachrichten im Newsfeed angezeigt bekommt. Wie begegnen Medienschaffende in diesem Umfeld nachrichtenmüden Nutzer*innen? Wie sieht Verantwortung im Umgang mit Desinformation und KI-generierten Inhalten aus?
Gerade KI-Bildgeneratoren, die virale Hits wie den Papst in Daunenjacke künstlich herstellen können, sind viel mehr als Internetspielereien. Wer sie nicht versteht und unbedarft benutzt, kann damit erheblichen Schaden anrichten – im privaten Netzwerk, aber auch in unserer Gesellschaft. Es wird zunehmend schwieriger, öffentlichen Konsens über grundsätzliche Fakten herzustellen. Das zeigen etwa Debatten über Corona-Impfstoffe und die Klima-Krise. Damit bot das Barcamp auch Gelegenheit, die Idee hinter der neuen Plattform mediakompetent sowie den Social-Media-Kanälen vorzustellen.
„Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz der Zukunft. Wir müssen lernen, besser, souveräner, kritischer, aufmerksamer mit Medien umzugehen. Wir müssen alle mehr Medienkompetenz entwickeln. Nur so können wir Teil einer aufgeklärten Gesellschaft sein. Nur so kann Gesellschaft aufgeklärt funktionieren“, sagte Matthias Daniel, Mit-Gründungspartner von mediakompetent, in seinem Impulsvortrag.
Auch mediakompetent-Projektleiterin Sylvia Muschalski betonte in ihrer Einführungsrede: „Man sollte Medienkompetenz als Begegnungsstrategie ernst nehmen und nicht als reines Bildungsangebot für unbeholfene Schüler*innen oder Rentner*innen abstempeln.“
Fünf Teilnehmer*innen teilen ihre Eindrücke:
- „Alle Sessions haben gezeigt, dass es 100 Varianten gibt, wie man Medienkompetenz definieren kann, und dass wir Teilnehmende auch einen unterschiedlichen Blick haben, je nachdem aus welchem Bereich wir kommen. Das Barcamp war ein netter Anstoß, aber wir hätten noch eine Woche weiterdiskutieren können.“ (Kendra Stenzel, Leiterin Newsteam beim Kölner Stadt-Anzeiger)
- „Besonders habe ich die Aktualität der Themen geschätzt, beispielsweise im Bereich der KI, sowie die Selbstreflexion. Außerdem bot das Barcamp eine fantastische Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Ich freue mich schon darauf, am nächsten Barcamp teilzunehmen.“ (Etrit Asllani, Psychologe und TikTok-Creator @keinfakenews)
- „Für mich war es die erste Begegnung mit Journalisten, und durch die Barcamp-Struktur konnte ich Einblick in deren Perspektive und Arbeit nehmen. Bei der Bildgenerierung ist es beispielsweise kritisch, ob sie auf Wahrheit fußt oder nicht und ob sie auf Arbeitsweise und Jobperspektiven Einfluss hat. Darüber habe ich vorher nie nachgedacht.“ (Dennis Klinkhammer, Datenwissenschaftler an der FOM Hochschule für Ökonomie & Management)
- „Die offene Diskussion in den Sessions hat gezeigt, dass Medienkompetenz keine Einbahnstraße ist. Es ist ein Wechselspiel zwischen Journalist*innen, Leser*innen aber auch wirtschaftlichen Interessen, da Inhalte immer schneller produziert werden müssen. Einer der wichtigsten Faktoren der Medienkompetenz von Medien zeigt sich in der Fehlerkultur.“ (Lena Kemmler, freie Konzepterin für digitale Jugendformate)
- „Für mich war es das erste Barcamp überhaupt. Ich finde das Format sehr spannend, man ist viel aktiver dabei als bei einem gewöhnlichen Fachtag. Der Austausch hat mir vor Augen geführt, dass die rasante technologische Entwicklung es immer wieder nötig macht, sich up to date zu halten. Bereits jetzt stelle ich mir die Frage: Was kommt nach KI?“ (Tommy Dettinger, Creative Director bei high five cgn)
Die Themen aus den Sessions im Überblick:
Nach der Begrüßung durch Vertreter*innen von JTI (Japan Tobacco International), Mit-Gründungspartner von mediakompetent, und der inhaltlichen Einführung durch das mediakompetent-Team waren die Teilnehmenden an der Reihe. Sie hatten 60 Sekunden Zeit, um Ideen für die Diskussionsrunden vorzustellen. Das Rennen machten sechs Themen.
- Wie medienkompetent sind eigentlich die Medien? Die freie Konzepterin Lena Kemmler fand, dass die Fähigkeit, souverän und reflektiert mit Medien umzugehen, nicht nur aufseiten der Social-Media-Nutzer*innen kultiviert werden muss. Auch Medienhäuser sind in der Pflicht, sich etwa mit innovativen KI-Technologien auseinanderzusetzen, damit Recherchen nicht auf Fakes und Lügen aufbauen. Kemmler inspirierte mit dieser Session zum Erfahrungsaustausch mit Selbsthilfecharakter: Wie gut finden sich Medienhäuser und Creator selbst in der plattformisierten Gesellschaft zurecht? Was läuft gut? Wo gibt es Nachholbedarf?
- ChatGPT und Social Media: Warum Algorithmen künstlich sind und wenig intelligent. Der Datenwissenschaftler Dennis Klinkhammer startete mit einem Vortrag, das den aktuellen Hype um die sogenannte generative KI einordnete. Anhand eigener Chatverläufe mit ChatGPT verdeutlichte er typische Charakteristika wie KI-Halluzinationen und gab Einblicke in das sogenannte Prompt Engineering. Außerdem stellte er GPT4All als alternatives KI-Werkzeug vor und erklärte, warum Nutzer*innen mit diesem frei verfügbaren Chatbot Kontrolle über ihre Daten behalten können.
- Stimmt das eigentlich mit der Aufmerksamkeitsspanne? In dieser Session nahm Dominik Steiniger vom Recherchezentrum Correctiv den Erfolg der Unterhaltungsplattform TikTok zum Anlass, eine Diskussion über die Chancen und Risiken von Kurzvideo-Content zu initiieren. Ist TikTok Ursache oder Symptom eines veränderten Mediennutzungsverhaltens? Müssen Medien ihre Ausspielwege auf Social-Media-Plattformen anpassen, damit ihre Inhalte überhaupt noch konsumiert werden? Die Teilnehmenden sammelten Ideen, wie Medienformate optimiert werden können, etwa mit personalisierten Ansprachen oder durch das Zerlegen langer Videos in kurze Sequenzen (Modularisierung).
- Warum teilen wir Fake News? Studien belegen, dass sich Desinformation schneller verbreitet als richtige Informationen. Verantwortlich dafür sind vor allem die Menschen selbst. Der Psychologe und TikTok-Creator Etrit Asllani beantwortete in dieser Session die drängende Frage, warum wir aus psychologischer Sicht anfällig dafür sind, Fake News auf Social Media zu teilen. So sind Effekte wie die Bestätigungstendenz wirkungsvolle Mechanismen, die unsere Beurteilung von Fakten trüben.
- Ist fake noch fake? Barnabas von Schorlemer und Karsten Middeldorf vom Beratungsunternehmen MvonS (verantwortlich für das Design von mediakompetent) ergründeten in dieser Session, wie sich die Wahrnehmung von Bildern durch KI verändert hat. Was ist noch unbearbeitet beziehungsweise „echt“ und was ist künstlich generiert beziehungsweise „fake“? Zusammen mit den Teilnehmenden besprachen sie außerdem, woran man KI-Bilder erkennt und was der Einsatz dieser Technologie für das Urheberrecht bedeutet.
- Wie gelingt sachliche Bildungsarbeit im Umfeld der Aufmerksamkeitsökonomie? Algorithmische Empfehlungssysteme belohnen emotionalisierende Inhalte auf Social-Media-Plattformen. Mehr Klicks bedeuten mehr Reichweite. Wie gelingt es Medienschaffenden mit Bildungsauftrag in diesem Umfeld, eigene Inhalte zu pushen und gleichzeitig inhaltliche Qualität zu liefern und journalistischen Werten treu zu bleiben? Victoria Graul, freie Journalistin und Gründerin des Podcasts Digga Fake, stieß eine Diskussion über Abhängigkeiten von den Empfehlungsalgorithmen der Plattformen an, in der die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und Unsicherheiten teilten.
Weiterführende Links:
- Berichterstattung vom Kölner Stadt-Anzeiger: https://www.ksta.de/koeln/mediakompetent-barcamp-in-koeln-profis-und-forscher-diskutieren-ueber-ki-593043
- Hintergrund zum JTI x mediakompetent Barcamp: https://barcamp.mediakompetent.de/
Über die Autorin
Victoria Graul ist freie Journalistin und engagiert sich auf vielen Ebenen mit eigenen Workshops und Vorträgen zu den Themen Faktencheck, Desinformation und Medienkompetenz. Sie betreibt den Podcast „Digga Fake – Fake News & Fact-Checking“. Davor arbeitete sie als Online-Redakteurin, unter anderem für die Freie Presse und das RND RedaktionsNetzwerk Deutschland.
JTI x mediakompetent Barcamp
Das Barcamp „Aufklärung statt Überforderung – Warum Medienkompetenz unverzichtbar ist“ fand am 16. Juni in Köln statt.
Auftakt JTI x mediakompetent Barcamp
Medienprofis, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen haben sich kürzlich beim ersten mediakompetent Barcamp in Köln getroffen, um drängende Fragen im Bereich Medienkompetenz zu diskutieren. Die Veranstaltung trug den Titel: Aufklärung statt Überforderung – Warum Medienkompetenz unverzichtbar ist. Hier sind die Höhepunkte.
Sechs verschiedene Themen rund um KI, Aufmerksamkeitsökonomie und Fake News, rund 40 Teilnehmer*innen, die auf Augenhöhe darüber diskutierten: Das war das erste JTI x mediakompetent Barcamp in Köln. Das Event markierte den erfolgreichen Start von mediakompetent als gemeinsame Initiative von JTI und Journalismus3000 sowie den Launch der Plattform Anfang Juni.
Beim Stimmenfang zu den einzelnen Sessions zeigte sich: Im Bereich Medienkompetenz gibt es viel Diskussionsbedarf, die Zeitfenster während der Veranstaltung reichten kaum aus. Zu drängend sind die aktuellen Herausforderungen unserer plattformisierten Gesellschaft, in der Technologieunternehmen unter anderem durch Algorithmen bestimmen, wer welche Nachrichten im Newsfeed angezeigt bekommt. Wie begegnen Medienschaffende in diesem Umfeld nachrichtenmüden Nutzer*innen? Wie sieht Verantwortung im Umgang mit Desinformation und KI-generierten Inhalten aus?
Gerade KI-Bildgeneratoren, die virale Hits wie den Papst in Daunenjacke künstlich herstellen können, sind viel mehr als Internetspielereien. Wer sie nicht versteht und unbedarft benutzt, kann damit erheblichen Schaden anrichten – im privaten Netzwerk, aber auch in unserer Gesellschaft. Es wird zunehmend schwieriger, öffentlichen Konsens über grundsätzliche Fakten herzustellen. Das zeigen etwa Debatten über Corona-Impfstoffe und die Klima-Krise. Damit bot das Barcamp auch Gelegenheit, die Idee hinter der neuen Plattform mediakompetent sowie den Social-Media-Kanälen vorzustellen.
„Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz der Zukunft. Wir müssen lernen, besser, souveräner, kritischer, aufmerksamer mit Medien umzugehen. Wir müssen alle mehr Medienkompetenz entwickeln. Nur so können wir Teil einer aufgeklärten Gesellschaft sein. Nur so kann Gesellschaft aufgeklärt funktionieren“, sagte Matthias Daniel, Mit-Gründungspartner von mediakompetent, in seinem Impulsvortrag.
Auch mediakompetent-Projektleiterin Sylvia Muschalski betonte in ihrer Einführungsrede: „Man sollte Medienkompetenz als Begegnungsstrategie ernst nehmen und nicht als reines Bildungsangebot für unbeholfene Schüler*innen oder Rentner*innen abstempeln.“
Fünf Teilnehmer*innen teilen ihre Eindrücke:
- „Alle Sessions haben gezeigt, dass es 100 Varianten gibt, wie man Medienkompetenz definieren kann, und dass wir Teilnehmende auch einen unterschiedlichen Blick haben, je nachdem aus welchem Bereich wir kommen. Das Barcamp war ein netter Anstoß, aber wir hätten noch eine Woche weiterdiskutieren können.“ (Kendra Stenzel, Leiterin Newsteam beim Kölner Stadt-Anzeiger)
- „Besonders habe ich die Aktualität der Themen geschätzt, beispielsweise im Bereich der KI, sowie die Selbstreflexion. Außerdem bot das Barcamp eine fantastische Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Ich freue mich schon darauf, am nächsten Barcamp teilzunehmen.“ (Etrit Asllani, Psychologe und TikTok-Creator @keinfakenews)
- „Für mich war es die erste Begegnung mit Journalisten, und durch die Barcamp-Struktur konnte ich Einblick in deren Perspektive und Arbeit nehmen. Bei der Bildgenerierung ist es beispielsweise kritisch, ob sie auf Wahrheit fußt oder nicht und ob sie auf Arbeitsweise und Jobperspektiven Einfluss hat. Darüber habe ich vorher nie nachgedacht.“ (Dennis Klinkhammer, Datenwissenschaftler an der FOM Hochschule für Ökonomie & Management)
- „Die offene Diskussion in den Sessions hat gezeigt, dass Medienkompetenz keine Einbahnstraße ist. Es ist ein Wechselspiel zwischen Journalist*innen, Leser*innen aber auch wirtschaftlichen Interessen, da Inhalte immer schneller produziert werden müssen. Einer der wichtigsten Faktoren der Medienkompetenz von Medien zeigt sich in der Fehlerkultur.“ (Lena Kemmler, freie Konzepterin für digitale Jugendformate)
- „Für mich war es das erste Barcamp überhaupt. Ich finde das Format sehr spannend, man ist viel aktiver dabei als bei einem gewöhnlichen Fachtag. Der Austausch hat mir vor Augen geführt, dass die rasante technologische Entwicklung es immer wieder nötig macht, sich up to date zu halten. Bereits jetzt stelle ich mir die Frage: Was kommt nach KI?“ (Tommy Dettinger, Creative Director bei high five cgn)
Die Themen aus den Sessions im Überblick:
Nach der Begrüßung durch Vertreter*innen von JTI (Japan Tobacco International), Mit-Gründungspartner von mediakompetent, und der inhaltlichen Einführung durch das mediakompetent-Team waren die Teilnehmenden an der Reihe. Sie hatten 60 Sekunden Zeit, um Ideen für die Diskussionsrunden vorzustellen. Das Rennen machten sechs Themen.
- Wie medienkompetent sind eigentlich die Medien? Die freie Konzepterin Lena Kemmler fand, dass die Fähigkeit, souverän und reflektiert mit Medien umzugehen, nicht nur aufseiten der Social-Media-Nutzer*innen kultiviert werden muss. Auch Medienhäuser sind in der Pflicht, sich etwa mit innovativen KI-Technologien auseinanderzusetzen, damit Recherchen nicht auf Fakes und Lügen aufbauen. Kemmler inspirierte mit dieser Session zum Erfahrungsaustausch mit Selbsthilfecharakter: Wie gut finden sich Medienhäuser und Creator selbst in der plattformisierten Gesellschaft zurecht? Was läuft gut? Wo gibt es Nachholbedarf?
- ChatGPT und Social Media: Warum Algorithmen künstlich sind und wenig intelligent. Der Datenwissenschaftler Dennis Klinkhammer startete mit einem Vortrag, das den aktuellen Hype um die sogenannte generative KI einordnete. Anhand eigener Chatverläufe mit ChatGPT verdeutlichte er typische Charakteristika wie KI-Halluzinationen und gab Einblicke in das sogenannte Prompt Engineering. Außerdem stellte er GPT4All als alternatives KI-Werkzeug vor und erklärte, warum Nutzer*innen mit diesem frei verfügbaren Chatbot Kontrolle über ihre Daten behalten können.
- Stimmt das eigentlich mit der Aufmerksamkeitsspanne? In dieser Session nahm Dominik Steiniger vom Recherchezentrum Correctiv den Erfolg der Unterhaltungsplattform TikTok zum Anlass, eine Diskussion über die Chancen und Risiken von Kurzvideo-Content zu initiieren. Ist TikTok Ursache oder Symptom eines veränderten Mediennutzungsverhaltens? Müssen Medien ihre Ausspielwege auf Social-Media-Plattformen anpassen, damit ihre Inhalte überhaupt noch konsumiert werden? Die Teilnehmenden sammelten Ideen, wie Medienformate optimiert werden können, etwa mit personalisierten Ansprachen oder durch das Zerlegen langer Videos in kurze Sequenzen (Modularisierung).
- Warum teilen wir Fake News? Studien belegen, dass sich Desinformation schneller verbreitet als richtige Informationen. Verantwortlich dafür sind vor allem die Menschen selbst. Der Psychologe und TikTok-Creator Etrit Asllani beantwortete in dieser Session die drängende Frage, warum wir aus psychologischer Sicht anfällig dafür sind, Fake News auf Social Media zu teilen. So sind Effekte wie die Bestätigungstendenz wirkungsvolle Mechanismen, die unsere Beurteilung von Fakten trüben.
- Ist fake noch fake? Barnabas von Schorlemer und Karsten Middeldorf vom Beratungsunternehmen MvonS (verantwortlich für das Design von mediakompetent) ergründeten in dieser Session, wie sich die Wahrnehmung von Bildern durch KI verändert hat. Was ist noch unbearbeitet beziehungsweise „echt“ und was ist künstlich generiert beziehungsweise „fake“? Zusammen mit den Teilnehmenden besprachen sie außerdem, woran man KI-Bilder erkennt und was der Einsatz dieser Technologie für das Urheberrecht bedeutet.
- Wie gelingt sachliche Bildungsarbeit im Umfeld der Aufmerksamkeitsökonomie? Algorithmische Empfehlungssysteme belohnen emotionalisierende Inhalte auf Social-Media-Plattformen. Mehr Klicks bedeuten mehr Reichweite. Wie gelingt es Medienschaffenden mit Bildungsauftrag in diesem Umfeld, eigene Inhalte zu pushen und gleichzeitig inhaltliche Qualität zu liefern und journalistischen Werten treu zu bleiben? Victoria Graul, freie Journalistin und Gründerin des Podcasts Digga Fake, stieß eine Diskussion über Abhängigkeiten von den Empfehlungsalgorithmen der Plattformen an, in der die Teilnehmenden eigene Erfahrungen und Unsicherheiten teilten.
Weiterführende Links:
- Berichterstattung vom Kölner Stadt-Anzeiger: https://www.ksta.de/koeln/mediakompetent-barcamp-in-koeln-profis-und-forscher-diskutieren-ueber-ki-593043
- Hintergrund zum JTI x mediakompetent Barcamp: https://barcamp.mediakompetent.de/
Über die Autorin
Victoria Graul ist freie Journalistin und engagiert sich auf vielen Ebenen mit eigenen Workshops und Vorträgen zu den Themen Faktencheck, Desinformation und Medienkompetenz. Sie betreibt den Podcast „Digga Fake – Fake News & Fact-Checking“. Davor arbeitete sie als Online-Redakteurin, unter anderem für die Freie Presse und das RND RedaktionsNetzwerk Deutschland.
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JTI x mediakompetent Barcamp
Das Barcamp „Aufklärung statt Überforderung – Warum Medienkompetenz unverzichtbar ist“ fand am 16. Juni in Köln statt.